Behandlung von Zahnnerventzündungen / Wurzelkanalbehandlungen

Die Ursache für Zahnschmerzen ist häufig eine Entzündung des Zahnnerves. Symptome sind häufig pulsierende, klopfende Schmerzen am betroffenen Zahn. Die Beschwerden können in den Abendstunden zunehmen und unerträglich werden. Reagiert der betreffende Zahn auf Temperatur, kommt eine Nerventzündug (Pulpitis) in Betracht. Oft sind erkrankte zähne auch aufbißempfindlich. Die beschwerden können auch in andere Regionen der Mundhöhle ausstrahlen. Nehmen die Beschwerden bei Kühlung ab und bei Erwärmen des Zahnes z. B. durch heiße Getränke zu, kann man von einer so genannten irreversiblen Pulpitis ausgehen, die unbedingt mit einer Wurzelkanalbehandlung therapiert werden sollte.

Ziel der Wurzelkanalbehandlung ist die Schmerzbeseitigung und der langfristige Erhalt des betroffenen Zahnes. Um dieses Ziel zu erreichen, sind besondere Maßnahmen notwendig. Zwingend notwendig ist die Isolation des Zahnes gegen die Mundhöhle durch ein spezielles Spanngummi (Kofferdam). Dies verhindert ein Einschleppen von Bakterien aus der Mundhöhle in das Zahninnere. Wird auf diese Maßnahme verzichtet, kommt es in jedem Fall zu einer bakteriellen Kontamination des Wurzelkanals. Diese Kontamination führt zu einer Invasion von Bakterien im Bereich der Wurzelspitze und des umgebenden Knochens. Schmerzen, Infektionen und Zahnverlust sind häufig die Folge. 

Eine Therapie ohne Spanngummi ist aus fachlicher und aus Gründen der medizinischen Hygiene strikt abzulehnen. Das Anlegen eines Spanngummis muß daher zwingend bei jedem Wurzelkanalbehandlungstermin durchgeführt werden

Nachdem der entzündete Nerv aus dem Zahn entfernt wurde wird der Nervkanal mit einem elektronischen Meßgerät exakt vermessen. Die in der Vergangenheit oft durchgeführte Längenschätzung mit Hilfe eines Röntgenbildes, wird in unserer Praxis nicht mehr durchgeführt, da diese Schätzung vergleichsweise sehr ungenau ist und aus unserer Sicht zu einer unnötigen zusätzlichen Strahlenbelastung des Patienten führt. Ist der Wurzelkanal vermessen, wird er mit speziellen Instrumenten gereinigt und geglättet. Es sollte sich eine Ultraschallspülung mit desinfizierenden Lösungen des Wurzelkanalsystems anschließen. 

In manchen Fällen, insbesondere bei stark gekrümmten Wurzelkanälen, ist die Anwendung von einer maschinellen Wurzelkanalaufbereitung mit speziellen flexiblen Feilen aus dem Werkstoff Nickel-Titan empfehlenswert. Diese können dem Verlauf, selbst stark gekrümmter Kanäle, folgen und diese effektiv reinigen.

Sind die Symptome beseitigt, wird der Wurzelkanal mit speziellen Kanalfüllmaterialien hermetisch dicht verschlossen und der Erfolg der Behandlung durch ein Röntgenbild überprüft und dokumentiert. Wir bevorzugen als Füllverfahren die so genannte laterale Kondensation, diese ist zwar aufwendiger vom Material- und Zeitaufwand, bietet jedoch die größte Behandlungssicherheit. In der Regel werden zwei bis drei Termine für eine fachgerechte Wurzelkanalbehandlung notwendig.

Nach erfolgreicher Wurzelkanalbehandlung kann eine Überkronung des behandelten Zahnes empfehlenswert sein, da wurzelkanalbehandelte Zähne durch die beschriebenen Maßnahmen strukturell geschwächt sein können und so die Gefahr eines Zahnbruches steigt. Die Überkronung kann den Zahn vor einem drohenden Bruch schützen.

In jedem Fall sollten Sie wurzelkanalbehandelte Zähne regelmäßig kontrollieren lassen.

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